Ausbildende Fachkraft zu sein, ist ähnlich wie Jonglieren: ein Balance-Akt mit vielen verschiedenen Rollen.
Anja ist Sachbearbeiterin in einem großen Unternehmen. Für das nächste halbe Jahr hat man ihr zwei Auszubildende zugeteilt. Einerseits freut sie sich auf die neue Herausforderung, andererseits hat sie Zweifel: "Meine Arbeit weitermachen wie bisher und daneben auch noch Verantwortung für die beiden übernehmen ... Wie soll ich das schaffen?"
Rollenkonflikte vorprogrammiert?
So wie Anja geht es vielen Fachkräften, die junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben begleiten. Die Doppelfunktion erweitert das Aufgaben- und Rollenspektrum erheblich. Sie sind nicht mehr nur die Kollegin oder der Kollege vom Fach. Sie sind plötzlich auch Erzieher, Vorgesetzte, Ausbilder. Das konfrontiert Sie mit unterschiedlichen Anforderungen und Erwartungen:
- Ausbilderin
Vermitteln der beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten. Ermöglichen Sie das Sammeln erster Berufserfahrung.
- Fachkraft
Trotz der Aufgaben als Ausbilder/-in steht die Erfüllung der normalen Arbeit im Vordergrund.
- Kollegin
Beidseitiges Interesse an einem guten Miteinander und erfolgreicher Zusammenarbeit. Einbezug in wichtige Entscheidungen.
- Vorgesetzte
Erteilung von Lern- und Arbeitsaufgaben, Kontrolle und Bewertung der Ausführung.
- Erzieherin
Vermitteln der Regeln und Gewohnheiten des Zusammenarbeitens im Betrieb. Förderung des Lernfortschritts.