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Jedem vierten Betrieb mit unbesetzten Ausbildungsplätzen springen Bewerber/-innen ab

26.03.2025

Immer mehr Unternehmen in Deutschland haben Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen: Während 2013 noch 29 Prozent der ausbildenden Betriebe nicht alle offenen Stellen besetzen konnten, stieg dieser Anteil bis 2023 auf 51 Prozent.

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Der Hauptgrund dafür ist laut den befragten Betrieben der allgemeine Mangel an geeigneten Bewerbungen. Allerdings gibt mittlerweile auch jeder vierte Betrieb mit unbesetzten Ausbildungsplätzen an, dass geeignete Bewerber/-innen abspringen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Während 2013 rund jeder dritte Betrieb mit unbesetzten Ausbildungsplätzen angab, dass sich nicht genügend Personen auf die offenen Stellen beworben hatten, stieg dieser Anteil bis 2023 auf 57 Prozent – also mehr als die Hälfte. Im Vergleich zum generellen Mangel an geeigneten Bewerbungen wird die anderweitige Entscheidung von Bewerber/-innen seltener als Grund genannt. Dennoch verweisen inzwischen 27 Prozent der betroffenen Betriebe darauf, während es zehn Jahre zuvor noch 23 Prozent waren.

Vor allem Großbetriebe mit 500 oder mehr Beschäftigten führen das Abspringen von Bewerber/-innen häufig als Grund für unbesetzte Ausbildungsplätze an. Doch auch 28 Prozent der Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Mitarbeitenden sind davon betroffen – ein Anstieg gegenüber 19 Prozent im Jahr 2013.

Vor allem Unternehmen aus den Bereichen Finanz- und Versicherungswesen, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Verkehr, Information und Kommunikation berichteten 2023 deutlich häufiger als 2013 davon, dass Bewerber/-innen nach ihrer Bewerbung abgesprungen sind.

„Die Ergebnisse verdeutlichen, wie sehr sich der Ausbildungsmarkt von einem Anbieter- zu einem Bewerbermarkt gewandelt hat“, so Margit Ebbinghaus, Co-Autorin vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Weitere Informationen

Die Studie ist abrufbar im IAB-Forum.